Unter Geschossdecken (auch: Rohdecken) versteht man aus bautechnischer Sicht horizontale, zumeist in Beton konstruierte, statisch tragende Platten, die der horizontalen Erschließung eines Gebäudes dienen und das Gebäude vertikal in Ebenen gliedern. Dieser Artikel beschreibt den gängigsten Typ der Rohdecken - die Stahlbetondecke in Ortbeton.
Sonderformen von Geschossdecken sind aufgelöste Systeme aus Trägern und Platten-Elementen, wie z.B. im Holz- und Stahlbau oder auch Fertigteil-Decken in Stahlbeton. Derartige Systeme werden üblicherweise nicht mit den üblichen Deckenwerkzeugen der unterschiedlichen BIM Programme modelliert, sondern aus ihren entsprechenden Einzelteilen konstruiert (z.B. Trägern und Platten-Elementen). Dies geschieht jedoch meistens eher in späten Planungsphasen.
Geschossdecken sind als Teil der Primär-Struktur eines Gebäudes von Anfang an in digitalen Gebäudemodellen vorhanden. Abhängig von der jeweiligen Software und Zielsetzung kommen in den frühen Planungsphasen unterschiedliche Modellierstrategien in Frage - z.B. auch die Mehrschichtmodellierung. Die meisten Planer bevorzugen jedoch spätestens ab der Entwurfs-Phase eine Hybrid-Modellierung (also eine von den sonstigen Schichten getrennte Rohdecke).
Suchbegriffe: Geschoßdecke, Decke, Boden, Platte, Fertigdecke, Massivdecke, GeDe
In dieser Phase werden Geschossdecken erstmals modelliert. Es müssen noch nicht zwangsläufig Materialien (Baustoffe) definiert werden.
In dieser Phase wird das Bauteil erstmalig plaziert und dadurch mit seinen geometrischen Merkmalen versehen.
Geschossdecken werden in Revit mit der Systemfamilie Geschossdecke: tragend modelliert.
Zum Modellieren in den Grundriss wechseln, in welchem die Geschossdecke erstellt werden soll. Nun mit den Zeichenwerkzeug Begrenzungslinie die gewünschte Form der Decke modellieren. Den Skizzenmodus mit dem grünen Haken wie gewohnt beenden.
Sobald eine Geschossdecke erstellt wurde, kann deren Form nachträglich geändert werden. Dies geschieht bei markierter Decke über den Befehl Begrenzung bearbeiten.
Für weitere Informationen siehe Autodesk Hilfe Geschossdecken (Allgemein) und Erstellen einer Geschossdecke.
Deckenöffnungen
Die Erstellung von folgenden Deckendurchbrüchen erfolgt ebenfalls über den Befehl Begrenzung bearbeiten -> Skizzenmodus der Decke.
- Mall-Öffnungen
- Kerne
- Liftschächte (Ü)
- Vouten
Durchbrüche
Eine Anleitung zur Erstellung von Durchbrüchen findet sich hier.
Folgende Elemente werden als Durchbrüche erstellt:
- Geschossdeckendurchführungen für TGA Elemente
- Einbringungsöffnungen
- Liftschächte (D-CH)
Raumabschluss
Die Geschossdecke sollte als raumabschließendes Element definiert sein.
Übersicht
Die grundsätzliche Modellierung einer Geschossdecke in ArchiCAD unterscheidet sich nicht in den verschiedenen Planungsphasen, oder von der Modellierung anderer Decken-Typen.
Für den einfachen Gebrauch von ArchiCAD kann die Einstellung Standard (einzelner Baustoff) gewählt werden.
Für den Advanced-User wird empfohlen, immer die Einstellung Mehrschichtig zu wählen (oder auch das Komplexe Profil für konstruktiv komplexere Aufbauten). Der Sinn hierbei liegt darin, dass selbst zu Beginn eines Projektes, in der Phase Studie in der die Bauelemente in einer einfachen (einfarbigen) Darstellung repräsentiert werden, der Mehrschichtige Aufbau von Anfang an eine sehr gute Steuerung der Bauelemente zulässt. Einerseits werden so bestimmte, sich wiederholende Aufbaustärken definiert, andererseits wird gleich von Anfang an eine genauere Definition des Bauelements bezüglich seiner Verwendung getroffen.
Eine Übergabe der Daten an z.B. die Tragkonstruktionsplaner ermöglicht so eine frühzeitige Vermittlung des angestrebten statischen Konzeptes. Des Weiteren ist diese Vorgehensweise hinsichtlich der Zeitersparnis und Optimierung eines Projektes sehr zu empfehlen: sobald ein Aufbauten-Katalog vorliegt, können diese vorübergehend definierten Mehrschichtigen Bauteile dem Aufbauten-Katalog entsprechend angepasst werden – Bauelemente, die auf dieses Mehrschichtige Bauteil zugreifen, übernehmen sofort diesen neuen Aufbau.
Für die grundsätzliche Verwendung des Decken-Werkzeuges verweisen wir auf die Basisdokumentation von Graphisoft im Help-Center.
Als Grundlage dieser Dokumentation wurde die offizielle Vorlagendatei 01 ARCHICAD 25 Vorlage.tpl der ArchiCAD 25 AUT Version verwendet.
Bauelemente die als Decken oder Abgehängte Decke klassifiziert sind, sind im Wesentlichen raumdefinierend – damit werden sie als Primäre Bauelemente oder Bauelementklasse I definiert, je nachdem ob sie eine tragende oder nicht tragende Funktion aufweisen.
Info: Sonder-Einstellungen (individuelle Grafik, Raumflächen-Auswirkung) innerhalb der Decken-Grundeinstellung sind zu vermeiden, um anderen/folgenden Projektbearbeitern eine nachvollziehbare Struktur zu übergeben die Fehlerquellen vermeidet.
Zu Beginn ist die zu verwendende Ebene für die Decke zu wählen. Diese unterscheiden sich in 210 Decke, 220 Bodenaufbau, 230 Decke abgehängt, nach ihrer Tragstruktur oder speziellen Verwendung:
Geometrie und Positionierung
Die 1. Grundeinstellung in Geometrie und Positionierung betrifft die Dicke der Decke. Diese wird entweder selbst gewählt und ein Baustoff zugewiesen oder automatisch durch ein Mehrschichtiges Bauteil gewählt.
Die 2. Grundeinstellung definiert die Strukturmethode: Einfach oder Mehrschicht. Es wird empfohlen, immer die Einstellung Mehrschichtig zu wählen. Der Sinn hierbei liegt darin, dass selbst zu Beginn eines Projektes in der Phase Studie, in der die Bauelemente in einer einfachen (einfarbigen) Darstellung repräsentiert werden, der Mehrschichtige Aufbau von Anfang an eine sehr gute Steuerung des Bauelementes zulässt. Einerseits werden so bestimmte Bodenaufbauten definiert (Aufenthaltsräume, Nassräume, Gänge, ...), andererseits wird gleich von Anfang an eine genauere Definition des Bodens bezüglich seiner Verwendung getroffen.
Des Weiteren ist diese Vorgehensweise hinsichtlich der Zeitersparnis und Optimierung eines Projektes sehr zu empfehlen: sobald ein Aufbauten-Katalog vorliegt, können diese vorübergehend definierten Mehrschichtigen Bauteile dem Aufbauten-Katalog entsprechend angepasst werden – Bodenaufbauten, die auf dieses Mehrschichtige Bauteil zugreifen übernehmen sofort diesen neuen Aufbau.
Info: Bei den Decken wird zwischen den verschiedenen Arten unterschieden (lt. ÖN A 6241-2 Anhang A): Eine Geschossdecke wird als einschichtiges Bauteil über das ganze Geschoss modelliert. Der Bodenaufbau und die abgehängte Decke werden wiederum als mehrschichtige Bauteile modelliert da diese Bauelemente raumspezifisch sind. Zusätzlich gibt es noch verschiedene Modellierregeln für die verschiedenen Bauelemente.
Die 3. Grundeinstellung definiert die Lage der Referenzlinie. Diese wird unterschiedlich angegeben, je nach Art der Decke (Geschossdecke, Fußbodenaufbau, Unterdämmung, Abgehängte Decke):
Geschossdecke
Bei der Geschossdecke wird die Referenzebene oben genommen, da diese mit der Oberkante auf dem Geschoss-Null liegt. Eine Geschossdecke wird ebenfalls als Mehrschichtiges Bauteil definiert, obwohl sie meist nur aus einer Baustoff-Schicht besteht. Mit der Methode der Mehrschichtigkeit wird jedoch eine zentrale Steuerung von Geschossdecken möglich, bzw. kann für den Fall einer notwendigen weiteren Schicht (z.B. Folie) diese im MSB eingefügt werden.
Die Anleitung zur Positionierung der Referenzlinie findet sich hier für Abhangdecken und für Fußbodenaufbauten.
Grundriss und Schnitt
Modelldaten können auch über Projektionen in Grundrissen/Ansichten/Schnitten dargestellt werden – die folgende Beschreibung erläutert die dabei möglichen Optionen.
Im Bereich Grundriss und Schnitt ist die normale Einstellung für die Grundrissdarstellung, dass die Decke Nur im Ursprungsgeschoss dargestellt wird.
Schnittschraffuren und Konturen sollten nicht in individuellen Deckeneinstellungen überschrieben werden – dies sollte immer zentral im Mehrschichtigen Bauteil/Baustoff übergreifend für alle Bauelemente eingestellt werden, oder es wird für spezielle/temporäre Darstellungsänderungen die Option der Grafischen Überschreibungsstile verwendet. Für die Decke kann eine Deckschraffur gewählt werden, welche im Grundriss dargestellt wird.
Modell
Im Bereich Modell können Oberflächen manuell/individuell überschrieben werden, aber um eine nachvollziehbare Darstellung zu gewährleisten, sollten für spezielle/temporäre Fälle die Option der Grafischen Überschreibungsstile verwendet werden.
Kategorien und Eigenschaften
Die Element-Klassifizierung ist die erste Definition im Bereich Kategorien und Eigenschaften – s.a. Klassifizierung. Durch die Wahl der Klassifizierung auf Decke werden auch nur die Merkmale im unteren Feldbereich angezeigt, die für diese Klassifizierung laut ifc Sachmerkmale zur Verfügung stehen. Die Klassifizierung Decke gilt hierbei für tragende Decken, für Fußbodenaufbauten und Unterdämmungen wird die Klassifikation Bekleidung/Belag gewählt, und für Abgehängte Decken die Klassifizierung Abgehängte Decke.
Die 3 Merkmale die auch eine weitere Funktion innerhalb von ArchiCAD erfüllen sind Tragende Funktion, Lage und Umbau Status – diese haben eine Auswirkung auf entweder die Strukturdarstellungs-Methode, die Hüllenfunktion (in weiteren Programmen), oder den Umbaufilter. Alle weiteren Merkmale sind individuell zu wählen, bzw. in Abstimmung mit den Organisationsvorgaben des Projektes zu treffen (bspw. Projekthandbuch oder Organisationshandbuch).
Geschossdecken im Gefälle
Werden Geschossdecken im Gefälle modelliert, wird dafür das Werkzeug Dach verwendet. Es muss darauf geachtet werden, dass die so modellierten Bauelemente als Decke klassifiziert werden, und nicht als Dach.
In dieser Phase werden das Material (Baustoff) und die Tragfähigkeit der Decke definiert. Sofern es sich absehbar um eine Decke im Gefälle handelt, muss dies zwar in dieser Phase noch nicht zwangsläfig im Modell umgesetzt werden, sollte aber zumindest in 2D in Grundriss und Schnitt vermerkt werden.
Sofern klar ist, dass die Rohdecke eine Installations-Ebene oder zusätzliche tragende Elemente wie Unterzüge unter sich birgt, kann seitens der Architektur ein Platzhalter unterhalb vorgesehen werden (s. hierzu Konzeptionelle Modellierung).
Decken werden in dieser Phase grundsätzlich in keiner Projektionsebene beschriftet oder kotiert. Nur bei Decken im Gefälle kann es nötig sein, die Gefälle-Information im Grundriss und Schnitt anzugeben.
Rohbau-Geschossdecken sind tragende Elemente und sollten im Eigenschaftsfenster immer als tragend markiert werden.
Die Gefälledarstellung der Geschossdecken erfolgt in dieser Phase lediglich als Beschriftung mittels eines 2D Detailelements.
Die grundsätzliche Modellierung einer Geschossdecke in ArchiCAD unterscheidet sich nicht in den verschiedenen Planungsphasen, oder von der Modellierung anderer Decken-Typen.
Die für diese Phase neu hinzukommenden Merkmale und Parameter sind an den entsprechenden Stellen im Einstellungs-Dialog des Bauelementes zu ergänzen.
Die Beschreibung des Einstellungs-Dialoges und die entsprechende Vorgehensweise finden sich in einer früheren Phasenbeschreibung in diesem Artikel.
Die Beschriftung und Kotierung des Bauelementes sollte immer assoziativ erfolgen. Die Beschreibung zur Vorgehensweise in ArchiCAD findet sich in den entsprechenden Artikeln.
In dieser Phase der Planung wird die Rohdecke um die Informationen der Tragwerksplanung und der Bauphysik ergänzt. Die Geschossdecke erhält ggf. ihre Neigung in der Modellgeometrie. Spätestens in dieser Phase sollten etwaige Aufbauten wie z. B. Fußböden oder darunterliegende Abhangdecken als separate Elemente erstellt werden (s. Hybrid-Modellierung).
Das Bauteil wird in dieser Phase nur in den Plänen der Tragwerksplanung beschriftet.
Lastenplan: Lasteinwirkung
Positionsplan: Position
Umgang mit Gefälle und Neigungen:
Eine einseitige Neigung der Geschossdecke wird mittels Neigungspfeil erstellt:
Mehrfach geneigte Geschossdecken sind via Formbearbeitung zu erstellen:
Geschwungene Geschossecken als Projektfamilie erstellen (nicht analytisch):
Die Autodesk Revit-Anleitung zum Erstellen einer geneigten Oberfläche mithilfe eines Neigungspfeils finden Sie hier:
Die grundsätzliche Modellierung einer Geschossdecke in ArchiCAD unterscheidet sich nicht in den verschiedenen Planungsphasen, oder von der Modellierung anderer Decken-Typen.
Die für diese Phase neu hinzukommenden Merkmale und Parameter sind an den entsprechenden Stellen im Einstellungs-Dialog des Bauelementes zu ergänzen.
Die Beschreibung des Einstellungs-Dialoges und die entsprechende Vorgehensweise finden sich in einer früheren Phasenbeschreibung in diesem Artikel.
Die Beschriftung und Kotierung des Bauelementes sollte immer assoziativ erfolgen. Die Beschreibung zur Vorgehensweise in ArchiCAD findet sich in den entsprechenden Artikeln.
Spätestens in dieser Phase sollte eine Differenzierung zwischen den Ortbeton- und Fertigteil-Geschossdecken erfolgen.
Hier unterscheiden sich die verschiedenen Länder: In Österreich werden Einreichpläne nach Baustoffen farblich dargestellt: Die Darstellung bezieht sich auf die Stahlbeton-Darstellung gem. Wiener Bauordnung.
Schnittdarstellung:
In dieser Phase ist die Deckenstärke von Seiten der Architektur im Schnitt zu beschriften (Höhenkoten).
Um die farbige Darstellung der Baustoffe und Materialien gemäß der Österreichschen Bauordnungen zu gewährleisten, sollte ein enstprechendes Farbschema zur Darstellung der jeweiligen Landesstandards eingestellt werden.
Die grundsätzliche Modellierung einer Geschossdecke in ArchiCAD unterscheidet sich nicht in den verschiedenen Planungsphasen, oder von der Modellierung anderer Decken-Typen.
Die für diese Phase neu hinzukommenden Merkmale und Parameter sind an den entsprechenden Stellen im Einstellungs-Dialog des Bauelementes zu ergänzen.
Die Beschreibung des Einstellungs-Dialoges und die entsprechende Vorgehensweise finden sich in einer früheren Phasenbeschreibung in diesem Artikel.
Die Beschriftung und Kotierung des Bauelementes sollte immer assoziativ erfolgen. Die Beschreibung zur Vorgehensweise in ArchiCAD findet sich in den entsprechenden Artikeln.
In dieser Phase werden sämtliche Informationen in den Geschossdecken ergänzt, die für die Vergabe benötigt werden (Betongüte etc.). Außerdem wir das Bauteil bewehrt. Abhängig vom Szenario der Zusammenarbeit kann dies entweder in 3D innerhalb des Bauteils oder auch entkoppelt vom Modell in 2D geschehen.
In dieser Phase wird das Bauteil erstmalig plaziert und automatisch mit geometrischen Merkmalen versehen.
In dieser Phase wird die Geschossdecke vollständig beschriftet und kotiert. Auch muss die Deckenvorderkante, sowie in Schnitten die Deckenober- und -unterkante, beschriftet werden.
Grundriss Architektur:
- Rohdeckenunterkante
- Rohdeckenoberkante
Grundriss Tragwerksplanung:
- Rohdeckenunterkante
- Rohdeckenoberkante
- Deckenstärke
- Alle Rohbau-relevanten Angaben
Die Informationen, welche in dieser Phase in Bezug auf die Bewehrung getroffen werden, sind von der Tragwerksplanung zu erbringen und in die Geschossdecke einzuarbeiten.
Die grundsätzliche Modellierung einer Geschossdecke in ArchiCAD unterscheidet sich nicht in den verschiedenen Planungsphasen, oder von der Modellierung anderer Decken-Typen.
Die für diese Phase neu hinzukommenden Merkmale und Parameter sind an den entsprechenden Stellen im Einstellungs-Dialog des Bauelementes zu ergänzen.
Die Beschreibung des Einstellungs-Dialoges und die entsprechende Vorgehensweise finden sich in einer früheren Phasenbeschreibung in diesem Artikel.
Die Beschriftung und Kotierung des Bauelementes sollte immer assoziativ erfolgen. Die Beschreibung zur Vorgehensweise in ArchiCAD findet sich in den entsprechenden Artikeln.
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