Unter Möbeln (auch: Mobiliar, Einrichtung) werden im Bauwesen bewegliche Einrichtungsgegenstände in Innenräumen oder auch im Außenbereich (z.B. Gartenmöbel) verstanden. Der Begriff steht somit im Gegensatz zu unbeweglichen Dingen (Immobilien), die mit dem Boden oder baulichen Anlagen fest verbunden sind.
Dieser Artikel befasst sich mit der Erstellung von Möbeln in Büroräumen, Geschäften, Wohnungen oder ähnlichen Nutzungseinheiten mit Ausnahme von Einrichtungsgegenständen mit Sanitär-Konnex, wie Sanitärgegenständen und Küchenmöbeln. Diese werden in separaten Artikeln beschrieben (siehe Artikel: Sanitär, Küche).
BIM-Anwender können auf eine gewaltige Anzahl von online verfügbaren Bibliotheken mit Einrichtungsgegenständen zugreifen - praktisch jeder namhafte Hersteller bietet mittlerweile Objektbibliotheken für die unterschiedlichen BIM Software Plattformen an. So praktisch dies erscheinen mag - die Verwendung solcher Objekte birgt auch einige Probleme. So weisen Herstellerobjekte nicht selten einen ernormen geometrischen Detaillierungsgrad (vor allem in 3D) auf - was zu erheblichen Performance-Problemen vor allem in größeren Projekten führen kann. Es empfiehlt sich daher, grundsätzlich eher mit abstrahierten Elementen zu arbeiten, und z.B. für spezielle Visualisierungen einzelne Objekte mit detaillierteren Elementen zu ersetzen. (s. Artikel Sinnvoll Detaillieren)
Suchbegriffe: Einrichtung, Mobiliar, Wohnen, Essen, Kochen, Küche, Bad, Schlafen, Zimmer, Tisch, Stuhl, Schrank, Bett, Gerät, Maschine, Lager, Büro, Buero, Sitzen
In dieser Phase müssen noch keine Möbel erstellt werden. Für eine erste Einschätzung des Platzbedarfs von Möbel können 2D-Elemente bestehend aus einfachen 2D-Linien platziert werden.
In dieser Phase müssen noch keine Möbel modelliert werden. Für die Einschätzung des Platzbedarfs können wie in Phase >Konzeptionelle Vorplanung 2D-Elemente bestehend aus einfachen 2D-Linien platziert werden.
In dieser Phase werden Möbel erstmals in 3D modelliert.
In dieser Phase werden Möbel erstellt. Die benötigten Merkmale entstehen durch die Modellierung bzw. Erzeugung der Objekte.
Folgende Merkmale müssen in dieser Phase definiert werden:
- Allgemeine: Name (Bezeichnung des Möbels)
- Erzeugende: Geometrie (Breite, Tiefe, Höhe, Höhe-Oberkante, etc.)
In dieser Phase werden Möbel noch nicht beschriftet. Etwaige bereits in dieser Phase benötigte Beschriftungen werden mit Elementen durchgeführt, die die erforderlichen Angaben wie beispielsweise die Bezeichnung des Möbels, geometrische Merkmale wie Breite, Höhe und Tiefe oder dgl. beinhalten.
Möbel sind in Revit aus Familien der gleichnamigen Kategorie aufgebaut und werden mit dem Befehl >Architektur >Bauteil >Bauteil platzieren versetzt. Da sie nicht zur Palette der Systemfamilien sondern zu den sogenannten externen (='ladbaren') Familien gehören, müssen sie je nach Bedarf mit dem Befehl >Einfügen >Familie laden aus dem Revit-Content geladen werden.
Sanitär-Bauteile beinhaltende Möbel, wie bspw. Küchenmöbel mit Waschbecken od. dgl., werden im Artikel >Küche beschrieben.
Befehl für Möbel:
Befehl für das Laden von Möbel-Familien:
Aufteilung von Möbel-Familien:
Der mit Revit mitgelieferte Möbel-Content ist in verschiedene Nutzungseinheiten gegliedert. Im Einzelnen sind das:
- Büro: Schränke, Tische, Stühle, Anrichten, etc.
- Schlafraum: Betten
- Wohnen: Regale, Schränke, Sofa, Sessel, Tische, Kommoden, TV, etc.
- Schule: Stühle, Sitzgruppen
- Ladenbau: Kühlregele, Gefrierschränke, Theken, Regale, etc
Schreinerarbeiten:
Ergänzend zu oben genannten Bauteilen gibt es in Revit noch die Kategorie >Schreinerarbeiten. Der Unterschied zur Kategorie Möbel besteht lediglich darin, dass die Bestandteile einer Schreinerarbeiten-Familie in einem Gebäude-Schnitt tatsächlich geschnitten dargestellt werden, Möbel hingegen wie in einer Ansichts-Darstellung immer von außen gezeigt werden.
Aus diesem Grund werden Einbau-Möbel (quasi 'Im-Mobilien' = mit der baulichen Anlage unbeweglich verbunden) üblicherweise mit der Kategorie Schreinerarbeiten und flexible Einrichtungsgegenstände mit der Kategorie Möbel realisiert. In nachfolgender Darstellung wird der Unterschied ersichtlich:
Schreinerarbeiten: geschnitten Möbel: von außen
In dieser Phase werden Möbel um die Oberflächendefinitionen (Materialien) erweitert.
In dieser Phase werden Möbel mit den Merkmalen der Herstellerinformationen ergänzt.
Folgende Merkmale werden in dieser Phase zusätzlich benötigt:
- Herstellerinformationen: Hersteller, Produktbezeichnung (Produktnummer), Abmessungen, etc.
Die Beschriftung wird je nach Erfordernis mit entsprechenden Herstellerangaben erstellt.
Die relevanten Informationen werden in Revit mit herkömmlichen Texten eingetragen. In nachfolgender
Darstellung sind beispielhaft verschiedene Informationen angeführt:
Die Maßnahmen betreffen vorrangig Beschriftungen und sind im vorigen Abschnitt >Beschriftung angeführt.
Detail-Ausarbeitungs-'Tiefen' von Möbel:
Bei der Verwendung von Möbeln in BIM-Modellen kann prinzipiell zwischen 4 Ausarbeitungstiefen unterschieden werden:
- Möbel müssen nur als Platzhalter enthalten sein: Hierfür können externe, nicht begutachtete Familien, BOA-Familien und Familien aus der Metric-Library herangezogen werden. Ein externer Planer übernimmt die weitere Detaillierung.
- Möbel müssen über eine explizite Plandarstellung verfügen (2D-Symbolik) und als Volumenkörper enthalten sein (Industriebau, Forschung): Hierfür ist eine Anpassung der Familien für die 2D-Darstellung erforderlich.
- Möbel müssen zusätzlich mit Materialien belegt sein (für Renderings bzw. ungefähre Massenermittlung bspw. für Shopping, Wohnbau): Hierfür müssen externe-Familien u.U. hinsichtlich ihrer Materialbelegung der Oberflächen ergänzt werden, was ein Hinzufügen von Materialparametern erforderlich macht.
- Möbel müssen als exakte technische Modelle den Ansprüchen von Bauherren und/oder bestimmten Normen entsprechen und dienen als Grundlage für Leistungsverzeichnisse (bspw. hochanspruchsvoller Wonhbau): Hierfür müssen alle Bauteil-Oberflächen in den Familien eine exakte Materialzuweisung erhalten, die auch für hochauflösende und realistische Renderings verwendet werden können. Das bedeutet in weiterer Folge, dass neue Möbel-Familien für dieses Projekt unter Verwendung von gem. gen. Parametern der BOA-Liste erstellt werden müssen.
Entsprechend dieser Angaben ist eine projektspezifisch unterschiedliche Ausarbeitungs-Tiefe von Möbelfamilien erforderlich.
Es wird dennoch dringend empfohlen, ausschließlich die explizit für einzelne Plandarstellungs- oder Visualisierungszwecke benötigten Möbel detailliert darzustellen. (z.B. Innenraumvisualisierung, Musterbüro, etc.) und nicht sämtliche Möbel eines Gebäudes.
Beispiel-Bild für eine maximal detaillierte und ausgearbeitete Möbelfamilie in Revit (Rendering):
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