Unter Küchen werden im Bauwesen Küchenblöcke und deren Einzelkomponenten verstanden, inklusive Elemente mit technischen Installationen für die Wasserversorgung bzw. Abwasserentsorgung wie Spülen, Geschirrspüler, Ausgussbecken und dergleichen.
Dieser Artikel befasst sich vordergründig mit der Erstellung von Küchenblock-Einzelkomponenten wie Unter- und Oberschränken, Backöfen, Spülmaschinen, Arbeitsplatten, Spülbecken, Kochplatten etc. und deren Block-Kombinationen.
Suchbegriffe: Kochen, Essen, Möbel, Wohnküche, Einrichtung, Moeb, Einbau, Schrank, Spüle, Backen, Block
In dieser Phase müssen noch keine Küchen erstellt werden. Für eine erste Einschätzung des Platzbedarfs von Küchenblöcken können 2D-Elemente bestehend aus einfachen 2D-Linien platziert werden.
In dieser Phase müssen noch keine Küchen modelliert werden. Für die Einschätzung des Platzbedarfs können wie in Phase >Konzeptionelle Vorplanung 2D-Elemente bestehend aus einfachen 2D-Linien platziert werden.
In dieser Phase werden Küchen erstmals in 3D modelliert.
In dieser Phase werden Küchen erstellt. Die benötigten Merkmale entstehen durch die Modellierung bzw. Erzeugung der Objekte.
Folgende Merkmale werden in dieser Phase definiert:
- Allgemeine: Name (Bezeichnung des Küchenteils)
- Erzeugende: Geometrie (Breite, Tiefe, Höhe, Höhe-Oberkante)
Küchen können in Revit aus Familien der Kategorien Möbel, Schreinerarbeiten oder Sanitärbauteile aufgebaut sein und werden wie alle weiteren Einrichtungsgegenstände (wie bspw. Möbel) mit dem Befehl >Architektur >Bauteil >Bauteil platzieren versetzt. Da sie nicht zur Palette der Systemfamilien sondern zu den sogenannten externen (='ladbaren') Familien gehören, müssen sie je nach Bedarf mit dem Befehl >Einfügen >Familie laden aus dem Revit-Content geladen werden.
Befehl für Küchen:
Befehl für das Laden von Küchen-Familien:
Aufteilung von Küchen-Familien:
Der mit Revit mitgelieferte Küchen-Content ist dahingehend strukturiert, dass ein modulares Zusammensetzen von einzelnen Komponenten möglich ist. Die Einzel-Elemente haben dabei folgende Bedeutung:
- Arbeitsplatten: Abdeckplatten von Küchen-Elementen auf Arbeitshöhe (tlw. mit Spülbecken od. Kochfeld)
- Geräte: in Küchen eingebaute Maschinen wie Backöfen, Spülmaschinen, etc.
- Geschirr
- Hohe Schränke: Schränke mit Höhe >1,4m
- Küchenelemente: Kombination aus Unterschrank mit Arbeitsplatte
- Mischbatterien: = umgangssprachlich Wasserhähne
- Spülen
- Unterschränke: Schränke unter Arbeitsplatte (mit Höhe
- Wandschränke (=Oberschränke): Schränke über Arbeitsplatte
- Zubehör: bspw. Seitenverkleidungen
Übersicht
Die grundsätzliche Modellierung von Ausstattungsgegenständen in ArchiCAD unterscheidet sich nicht in den verschiedenen Planungsphasen, jedoch nimmt je Planungsphase die Informationsdichte (alphanumerisch und im Detail lt. Anforderung bzw. Hersteller) zu.
Ausstattungsgegenstände werden in ArchiCAD über die Objekt-Bibliotheken > Einrichtungen platziert. Diese Objekte sind sowohl 2D- als auch 3D-Elemente. Sie werden im Grundriss platziert und werden entsprechen in Schnitt/Ansicht/Perspektive dargestellt.
Für die grundsätzliche Verwendung des Objekt-Werkzeuges verweisen wir auf die Basisdokumentation von Graphisoft im Help-Center.
Als Grundlage dieser Dokumentation wurde die offizielle Vorlagendatei 01 ARCHICAD 25 Vorlage.tpl der ARCHICAD 25 AUT Version verwendet– die Bibliothekselemente können von Land zu Land variieren.
Der phasengerechte Detaillierungsgrad der Objekte kann mit der Modelldarstellungsoptionen reguliert werden. Wichtige Voraussetzung ist, dass die 2D- und 3D-Darstellungsoptionen in der Elementeinstellungen des Objektes auf „Nach Modelldarstellung“ gestellt wurden. In der Phase Entwurf sollten folgende Einstellungen durchgeführt werden.
Der Detaillierungsgrad sollte auf Niedrig und Schematisch gestellt sein. Das Zubehör sollte in 3D ausgeblendet werden, um die Polygon Anzahl zu reduzieren.
2D-Grundrissdarstellung
3D-Darstellung
Ausstattungsgegenstände dienen dem der beispielhaften Darstellung, bestimmen Nutzungsbelegungen für Anschlusspositionen, oder definieren Ausstattungsgegenstände – da diese weder statisch relevant oder raumdefinierend sind, werden sie als Bauelementklasse II definiert.
Es ist darauf zu achten, was für ein Objekt platziert werden soll – dadurch definiert sich die zu verwendende Ebene:
Für Kücheneinrichtungen wird empfohlen eine Ebene 530 Küche zu erstellen und zu verwenden.
Vorschau und Positionierung
Bei der Platzierung eines Möbelstückes muss die Einstellungen der Decken bedacht werden – die Oberkante der Geschossdecke liegt auf dem Geschoss-Null, der Fußbodenaufbau darüber.
Info: Das Möbelstück wird zum Ursprungsgeschoss + Höhe des Fußbodenaufbaus platziert.
Individuelle Einstellungen
Die individuellen Einstellungen der einzelnen Objekte sind benutzerabhängig und werden hier nicht beschrieben.
Modell
Im Bereich Modell können Oberflächen manuell/individuell überschrieben werden, und sind so objektabhängig zu behandeln.
In den Grafischen Überschreibungsstile gibt es einen voreingestellten Stil, der alle Objekte in im 3D überschreibt, um ein einheitliches Modell zu erhalten.
Klassifizierung und Eigenschaften
Die Element-Klassifizierung ist die erste Definition im Bereich Klassifizierung und Eigenschaften – s.a. Klassifizierung. Durch die Wahl der Klassifizierung werden nur die Merkmale im unteren Feldbereich angezeigt, die für diese Klassifizierung laut ifc Sachmerkmale zur Verfügung stehen.
Info: Es ist darauf zu achten, welche Klassifizierung für bestimmte Einrichtungs-Objekte definiert wird:
Ein normaler Einrichtungsgegenstand wird als Möbel klassifiziert, während bei Sanitär- und Kücheneinrichtungen differenziert werden muss:
- WC’s, Duschen, Badewannen, Waschmaschinen werden als ’Haustechnik-Komponente (allgemein)’ in ARCHICAD klassifiziert.
- Öfen, Kochplatten, Kühlschränke und Spülen sind in ARCHICAD als ’Bauelement – beliebig’ zu klassifizieren.
Dies hat den Hintergrund, dass diese Objekte in anderen Programmen wie z.B. dem Solibri Office korrekt erkannt und klassifiziert werden.
In dieser Phase werden Küchen um die Oberflächendefinitionen (Materialien) erweitert.
Der phasengerechte Detaillierungsgrad der Objekte kann mit der Modelldarstellungsoptionen reguliert werden. Wichtige Voraussetzung ist, dass die 2D- und 3D-Darstellungsoptionen in der Elementeinstellungen des Objektes auf „Nach Modelldarstellung“ gestellt wurden. In der Phase Einreichung sollten folgende Einstellungen durchgeführt werden.
Der Detaillierungsgrad sollte auf Mittlere und Abstrakt gestellt werden. Das Zubehör sollte in 3D ausgeblendet werden, um die Polygon Anzahl zu reduzieren.
2D-Grundrissdarstellung
3D-Darstellung
Die grundsätzliche Modellierung von Ausstattungselementen in ARCHICAD unterscheidet sich nicht in den verschiedenen Planungsphasen, oder von der Modellierung anderer Decken-Typen.
Die für diese Phase neu hinzukommenden Merkmale und Parameter sind an den entsprechenden Stellen im Einstellungs-Dialog des Bauelementes zu ergänzen.
Die Beschreibung des Einstellungs-Dialoges und die entsprechende Vorgehensweise finden sich in einer früheren Phasenbeschreibung in diesem Artikel.
In dieser Phase werden Küchen mit den Merkmalen der Herstellerinformationen ergänzt.
Folgende Merkmale werden in dieser Phase zusätzlich benötigt:
- Herstellerinformationen: Hersteller, Produktbezeichnung (Produktnummer), Abmessungen, etc.
Die Beschriftung wird je nach Erfordernis mit entsprechenden Herstellerangaben erstellt.
Die Beschriftung und Kotierung des Ausstatungselementes sollte immer assoziativ erfolgen. Die Beschreibung zur Vorgehensweise in ARCHICAD findet sich in den entsprechenden Artikeln.
Die Maßnahmen betreffen vorrangig Beschriftungen und sind im vorigen Abschnitt >Beschriftung angeführt.
Detail-Ausarbeitungs-'Tiefen' von Küchen:
Bei der Verwendung von Küchen in BIM-Modellen kann prinzipiell zwischen 4 Ausarbeitungstiefen unterschieden werden:
- Küchen-Elemente müssen nur als Platzhalter enthalten sein: Hierfür können externe, nicht begutachtete Familien, BOA-Familien (Küchenblöcke) und Familien aus der Metric-Library herangezogen werden. Ein externer Küchenplaner übernimmt die weitere Detaillierung.
- Küchen-Elemente müssen über eine explizite Plandarstellung verfügen (2D-Symbolik) und als Volumenkörper enthalten sein (Industriebau, Forschung): Hierfür ist eine Anpassung der Familien für die 2D-Darstellung erforderlich.
- Küchen-Elemente müssen zusätzlich mit Materialien belegt sein (für Renderings bzw. ungefähre Massenermittlung bspw. für Shopping, Wohnbau): Hierfür müssen externe-Familien u.U. hinsichtlich ihrer Materialbelegung der Oberflächen ergänzt werden, was ein Hinzufügen von Materialparametern erforderlich macht.
- Küchen-Elemente müssen als exakte technische Modelle den Ansprüchen von Bauherren und/oder bestimmten Normen entsprechen und dienen als Grundlage für Leistungsverzeichnisse (bspw. hochanspruchsvoller Wonhbau): Hierfür müssen alle Bauteil-Oberflächen in den Familien eine exakte Materialzuweisung erhalten, die auch für hochauflösende und realistische Renderings verwendet werden können. Das bedeutet in weiterer Folge, dass neue Küchen-Familien für dieses Projekt unter Verwendung von gem. gen. Parametern der BOA-Liste erstellt werden müssen.
Entsprechend dieser Angaben ist eine projektspezifisch unterschiedliche Ausarbeitungs-Tiefe von Küchenfamilien erforderlich.
Beispiel-Bild für eine maximal detaillierte und ausgearbeitete Küchenfamilie in Revit (Rendering):
Der phasengerechte Detaillierungsgrad der Objekte kann mit der Modelldarstellungsoptionen reguliert werden. Wichtige Voraussetzung ist, dass die 2D- und 3D-Darstellungsoptionen in der Elementeinstellungen des Objektes auf „Nach Modelldarstellung“ gestellt wurden. In der Phase Ausführung sollten folgende Einstellungen durchgeführt werden.
Der Detaillierungsgrad sollte auf Komplett gestellt werden. Das Zubehör sollte in 3D eingeblendet werden.
2D-Grundrissdarstellung
3D-Darstellung
Die grundsätzliche Modellierung von Ausstattungselementen in ARCHICAD unterscheidet sich nicht in den verschiedenen Planungsphasen, oder von der Modellierung anderer Decken-Typen.
Die für diese Phase neu hinzukommenden Merkmale und Parameter sind an den entsprechenden Stellen im Einstellungs-Dialog des Bauelementes zu ergänzen.
Die Beschreibung des Einstellungs-Dialoges und die entsprechende Vorgehensweise finden sich in einer früheren Phasenbeschreibung in diesem Artikel.
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