Gefälledämmungen ermöglichen auf Flachdächern mittels keilförmig geschnittener Dämmplatten eine gezielte Wasserführung zu Entwässerungselementen.

Bei der Modellierung von Gefälledämmung und Dachaufbauten im Allgemeinen ist im Besonderen auf ein phasengerechtes Modellieren zu achten. Bedingt durch die geometrische Komplexität, diverse Verschneidungen und Abhängigkeiten mit angrenzenden Bauteilen, führt ein zu hoher Detaillierungsgrad in frühen Phasen unweigerlich zu zeitintensiven, jedoch vermeidbaren Nachbesserungen.

Dieser Artikel beschreibt dahingehend optimierte Strategien zur Modellierung von Gefälledämmungen in unterschiedlicher Authoring-Software.

Suchbegriffe: Gefälledach, Gegengefälle, Dämmkeil, Schweinsrücken, Ablauf, ablaufen, rinnen

 

Konzeptionelle Vorplanung

Eine Modellierung ist in dieser Phase noch nicht erforderlich.

Vorplanung

In dieser Phase wird das Objekt erstellt.

Gefälleverläufe von zum Beispiel Flachdächern mit ihren oberseitigen Faltungen bleiben in dieser Phase unberücksichtigt. Deren Dämmung erhält in dieser Phase eine gleichbleibende Schichtdicke.

Darstellung

   

Schnittdarstellung                         Modelldarstellung

Merkmale

Beschriftung

In dieser Phase wird das Bauteil in Planansichten noch nicht beschriftet.

Anleitung

Ganz grundsätzlich kann eine Gefälledämmung sowohl aus  der Systemfamilie Dach als auch  aus der Systemfamilie Geschossdecke erstellt werden. Wir empfehlen jedoch ausdrücklich die Verwendung der Systemfamilie Dach.  

Ein entscheidender Vorteil dieser Familie besteht durch die unterseitige Bezugsebene. Das bedeutet, dass sich  das Bauteil nach oben hin aufbaut. Diesen Vorteil wird man sehr zu schätzen wissen, sobald das Bauteil  im  Zuge der  vertiefenden Planung  höhenmäßig angepasst oder beispielsweise nachträglich  mit Gefälle versehen werden muss.

Das Modellieren der Neigung und des Gefälles ist bei Flachdächern bzw. zu dämmenden Geschossdecken mit geringem Gefälle in dieser Phase noch nicht erforderlich. (Dies betrifft zum Beispiel Garagen und Parkplätze im Außenbereich). Sollte dennoch eine grafische Darstellung erwünscht sein, so hat diese Information 2-Dimensional im Grundriss zu erfolgen.

Die Gefälledämmung sollte sich auf der gleichen Ebene wie die dazugehörige Rohbaudecke bzw. das Dach befinden. Dies ist möglich, da sich Dächer nach oben aufbauen und Geschossdecken nach unten.

Gefälledämmung, einfach

In frühen Phasen kann die vereinfachte Modellierung und Darstellung einer Gefälledämmung mit Hilfe des Freiflächen-Werkzeugs hergestellt werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Struktur der Freifläche auf "Massivkörper" eingestellt ist und die Freifläche als Dach klassifiziert wird.

 

Für die grundsätzliche Verwendung des Freiflächen-Werkzeuges verweisen wir auf die Basisdokumentation von Graphisoft im Help-Center.

  

Geometrisch korrekter Aufbau Flachdach

Der Aufbau eines geometrisch korrekten Flachdaches (mit geringer Neigung) wird mit den Dach- und Decken-Werkzeugen erstellt. Es setzt sich aus 3 verschiedenen Bauelementen zusammen, um ein geometrisch korrektes Modell zu erhalten:

  • Schicht 3: Dachaufbau-Abschluss
  • Schicht 2: Dach geneigt (inkl. Gefälledämmung)
  • Schicht 1: Tragstruktur

Diese werden wie folgt erstellt, und anschließend über Solid-Element-Befehle verschnitten:

Schritt 1: Erstellen der Schicht 1 = Tragstruktur = Decken-Werkzeug mit dem Aufbau der Stahlbetondecke

Schritt 2: Erstellen der Schicht 2 = Dach im Gefälle = Dach-Werkzeug mit dem Aufbau des geneigten Teiles des Daches (je nach Dach Art beginnt dies mit z.B. dem Gefällebeton oder der Gefälledämmung)

Schritt 3: Alle Gefälle-Dächer der Schicht 2 aneinander angleichen (keine Versprünge an den anschließenden Kanten der Dächer) - hierbei ist darauf zu achten, dass ein Mindestgefälle einzelner Dächer nicht unterschritten wird.

Schritt 4: Solid-Element-Befehl: als Operator = tragende Decke wählen und als Zielelemente = geneigte Dächer, anschließend mit Verlängerung nach unten ausführen.

Schritt 5: Dachabschluss der Schicht 3 erstellen = Decken-Werkzeug mit dem jeweiligen Dachaufbau (z.B. Kies oder extensive Begrünung)

Schritt 6: Solid-Element-Befehl: als Operator = geneigte Dächer wählen und als Zielelemente = Dachaufbau Schicht 3, anschließend mit Verlängerung nach unten ausführen.

Entwurf

In dieser Phase der Planung werden allen Gefälledämmungen geometrisch korrekt erstellt, auch Flachdächer und Geschossdecken mit geringem Gefälle.  

Darstellung

      

Schnittdarstellung                           Modelldarstellung

Merkmale

Beschriftung

In dieser Phase ist eine Beschriftung des Bauteils noch nicht erforderlich.

Anleitung

In dieser Phase ist das Bauteil geometrisch richtig darzustellen.

Das bedeutet, dass die Objekte mit dreidimensionalen Gefälle versehen werden, auch bei Flachdächern.

 

Hierzu sind Typen mit variabler Schichtstärke erforderlich.

Dies lässt sich einfach kontrollieren, indem die man die Konstruktionseigenschaften des Typs betrachtet.

Durch einen Klick auf "Bearbeiten" öffnet sich das Menü "Bauteilgruppe bearbeiten"

Wenn ein Haken in der Spalte "Variabel" gesetzt wurde, kann die Oberkante eines Objekts höhenmäßig bearbeitet werden, bei gleichbleibend horizontaler Unterkante und unabhängig von der vorgegebenen Schichtdicke. "Variabel" bezieht sich also auf die Schichtdicke.

Beispiel mit Variabilität:

Die Unterkante bleibt bei veränderter Oberkante horizontal.

Beispiel ohne Variabilität:

Die Unterkante bleibt bei veränderter Oberkante parallel zur Oberkante.

Die Funktion "Neigungspfeil" zur Erzeugung von Gefällen kann bei Objekten mit Variabilität nicht verwendet werden!

Formbearbeitung:

Wurde der richtige Typ gewählt, kann mit der Modellierung der Oberfläche begonnen werden.

Dies erfolgt über den Befehl Formbearbeitung.

Durch Auswahl des Objekts wird das Menü sichtbar.

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Die grundsätzliche Modellierung eine Gefälledämmung in ARCHICAD unterscheidet sich nicht in den verschiedenen Planungsphasen.

  

Die für diese Phase neu hinzukommenden Merkmale und Parameter sind an den entsprechenden Stellen im Einstellungs-Dialog des Bauelementes zu ergänzen.

Die Beschreibung des Einstellungs-Dialoges und die entsprechende Vorgehensweise finden sich in einer früheren Phasenbeschreibung in diesem Artikel.

  

Die Beschriftung und Kotierung des Bauelementes sollte immer assoziativ erfolgen. Die Beschreibung zur Vorgehensweise in ARCHICAD findet sich in den entsprechenden Artikeln.

Einreichung

In dieser Phase der Planung wird das Bauteil um bauphysikalische und brandschutztechnische Informationen ergänzt. Bauordnungsrechtliche Belange sind zu berücksichtigen.

Darstellung

Schnittdarstellung

Merkmale

Beschriftung

In dieser Phase erfolgt die Beschriftung der Dachaufbauhöhe. Höhenkoten für Ober- und Unterkanten werden ergänzt.

Anleitung

Die bauphysikalischen Eigenschaften werden den Objekten zugewiesen.

Die meisten bauphysikalischen Eigenschaften werden vermutlich typbezogen sein. Diese sind in den Typen-Parametern zu ergänzen.   Alle weiteren Eigenschaften werden den Exemplar-Parametern zugewiesen.

Sollten nur wenige   Objekte betroffen sein, kann die Zuordnung der Exemplar-Parameter im   Eigenschaftsfenster erfolgen. Sind es mehrere Objekte, könnte es hifreich sein, die Ergänzungen in einer Bauteilliste vorzunehmen.

Die Höhenkoten befindet sich unter "Beschriftung"

Die grundsätzliche Modellierung einer Gefälledämmung in ARCHICAD unterscheidet sich nicht in den verschiedenen Planungsphasen.

  

Die für diese Phase neu hinzukommenden Merkmale und Parameter sind an den entsprechenden Stellen im Einstellungs-Dialog des Bauelementes zu ergänzen.

Die Beschreibung des Einstellungs-Dialoges und die entsprechende Vorgehensweise finden sich in einer früheren Phasenbeschreibung in diesem Artikel.

  

Die Beschriftung und Kotierung des Bauelementes sollte immer assoziativ erfolgen. Die Beschreibung zur Vorgehensweise in ARCHICAD findet sich in den entsprechenden Artikeln.

Ausführung

In dieser Phase wird das Bauteil um alle ausschreibungsrelevanten Informationen ergänzt.

Darstellung

      

Schnittdarstellung                             Modelldarstellung

Merkmale

Beschriftung

Neu erstellte Sichten die zur Planerzeugung verwendet werden müssen selbstverständlich neu beschriftet werden. Bestehende Sichten sollten bereits ausreichend beschriftet sein.

Anleitung

Es gelten keine besonderen Vorgaben. Hier ist der allgemeine Workflow aus den vorangegangenen Phasen anzuwenden.


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