
In diesem Kurs werden die wesentlichen Richtlinien und Regelwerke der BIM-Arbeitsweise erläutert, mit besonderem Fokus auf die genaue Spezifikation digitaler Anforderungen, Informationsbedarfe (Level of Information Need, LOIN) und Arbeitsprozesse im Rahmen von BIM-Projekten. Teilnehmer lernen die verschiedenen Arten von Dokumenten und Standards kennen, darunter Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA), Betriebs-Informationsanforderungen (BIA) und BIM-Abwicklungspläne (BAP). Dabei werden die Herausforderungen thematisiert, die sich ergeben, wenn BauherrInnen und AuftraggeberInnen individuelle Vorgaben definieren, und warum ein ausgewogenes Maß an Spezifikation für Auftragnehmer entscheidend ist.
Weiterhin behandelt der Kurs, wie Inhalte und Verantwortlichkeiten innerhalb der BIM-Methodik durch Leistungsbilder geregelt werden, sowie die Vor- und Nachteile einer Standardisierung dieser Leistungen. Dabei werden auch bewährte Prüfmethoden vorgestellt, um die Einhaltung von Regelwerken und Informationsvorgaben in Planung, Bau und Betrieb sicherzustellen. Abschließend ein paar praktische Empfehlungen gegeben, um Regelwerke effizient zu gestalten und nutzbar zu machen.
Gesamt-Video-Dauer: ca. 110 minuten
Im Einführungskapitel wird eine Übersicht zu Richtlinien und Regelwerken der BIM-Arbeitsweise gegeben und die Bedeutung klar definierter Regelwerke aufgezeigt. Diese Regelwerke spezifizieren die Anforderungen an digitale Modelle und Informationen in Bauprojekten, um klare Zuständigkeiten, Prozesse und Qualitätsstandards zu gewährleisten.
Dauer: 14 min
Dieses Kapitel erklärt Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) und Betriebs-Informationsanforderungen (BIA). AIA definieren die generellen, projektunabhängigen Anforderungen eines Auftraggebers an digitale BIM-Daten, während BIA spezifisch regeln, wie digitale Informationen aus der Planung und Errichtung in die Systeme des Gebäudebetriebs überführt werden (z.B. CAFM, ERP). Beide Dokumente dienen dazu, die Qualität und Konsistenz der gelieferten Daten über den gesamten Lebenszyklus sicherzustellen.
Dauer: 24 min
Der BIM-Abwicklungsplan (BAP) legt auf Projektebene detaillierte Regeln und Verantwortlichkeiten für die digitale Zusammenarbeit fest. Er basiert üblicherweise auf den Vorgaben der AIA, kann aber auch ohne solche Vorgaben erstellt werden („BAP light“). Als lebendes Dokument begleitet der BAP das Projekt durch alle Phasen, um digitale Prozesse, Inhalte und Termine verbindlich zu regeln.
Dauer: 10 min
Anhand eines konkreten Beispiels wird ein BIM-Abwicklungsplan näher betrachtet. Dabei werden Vor- und Nachteile verschiedener Formate (z.B. Word, Excel, PDF) vorgestellt. Besonders Excel bietet Vorteile in der tabellarischen Organisation, Definition und Verlinkung von Zuständigkeiten und Anforderungen, während PDF-Formate hier schnell an Grenzen stoßen.
Dauer: 20 min
Dieses Kapitel beschreibt das Zusammenspiel zwischen allgemeinen Vorgaben (AIA) und projektspezifischen Anpassungen (BAP). Während AIA übergeordnet und langfristig gültige Anforderungen formulieren, sorgt der BAP für eine projektbezogene, praxisnahe Anpassung. Beide ergänzen sich und gewährleisten zusammen eine klare und effiziente digitale Zusammenarbeit. Als übergeordnete, juristische Ergänzung werden auch "Besondere Vertragsbestimmungen zu BIM", kurz BVB, erläutert.
Dauer: 10 min
Im Kapitel Leistungsbilder werden öffentlich verfügbare BIM-Leistungsbeschreibungen vorgestellt, welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten in BIM-Projekten allgemein regeln sollen. Obwohl sie die Zusammenarbeit erleichtern und standardisieren können, zeigt sich in der Praxis, dass BIM-Leistungen je nach Projekttyp stark variieren und allgemeine Leistungsbilder daher oft nur eine Orientierungshilfe darstellen.
Dauer: 9 min
Hier wird erläutert, wie die Einhaltung von BIM-Standards und Regelwerken während der Planungs-, Errichtungs- und Betriebsphase geprüft werden kann. Unterschiedliche Methoden und Werkzeuge (z.B. Kollisionsprüfung, alphanumerische Befüllungsgradprüfung via IDS) kommen zum Einsatz, um Qualität und Vollständigkeit der gelieferten digitalen Informationen zu kontrollieren und sicherzustellen.
Dauer: 13 min
Abschließend wird zusammengefasst, dass Richtlinien und Regelwerke im Kern darauf abzielen, die digitalen Informationsbedarfe (LOIN) eindeutig und angemessen zu definieren. Es wird betont, wie wichtig es ist, Regelwerke maßvoll und realistisch zu gestalten, um einerseits brauchbare Daten zu erhalten und andererseits Auftragnehmer nicht durch zu spezifische Anforderungen unnötig einzuschränken.
Zum Schluss werden noch Hinweise zu vertiefenden Kursen gegeben.
Dauer: 4 min